ein heilsamer Umgang mit den Herausforderungen dieser Zeit
Beziehungen
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Beziehungen

Es heißt, dass man an und innerhalb von Beziehungen an diesem Zusammensein „arbeiten“ muss.

Doch was meint das konkret? Geht es hier wirklich nur darum, Kompromisse zu finden, damit jeder irgendwie seinen Seelenfrieden findet, indem man nebeneinander her lebt? Geht es wirklich darum, die Beziehung in einem bestimmten Zustand zu halten, in dem man sich möglichst nicht aus seiner Komfortzone bewegen muss? Oder darf man miteinander wachsen?

Bedeutet es sich selbst einzuschränken, um eine vermeintliche Harmonie aufrecht zu erhalten? Oder bedeutet es vielmehr, dass jeder den anderen frei darin sein lassen darf, sich zu entwickeln?

Und dass man sich auch selbst erlaubt, frei darin zu sein, zu wachsen? Unabhängig von der anderen Person in der Verbindung?

Und ist die Basis dafür nicht einfach VERTRAUEN?

Und der Mut über alles, was in einem selbst vorgeht, mit dem anderen zu reden? Sich zu zeigen?

Wenn jeder den anderen genau dort stehen lassen kann, wo er sich gerade befindet?

Ich spüre eine unbeschreibliche Tiefe und Erfüllung in dieser Möglichkeit, die uns gegegben ist, um eine Beziehung zu führen.

Und ja, ich spüre mehr und mehr, wie dies mein eigenes Erleben innerhalb von Beziehungen bereits IST!

Doch weiß ich auch, dass es voraussetzt, dass ich mich in einer Beziehung zu mir selbst befinde!

Wenn ich mich nicht kenne, wenn ich zu mir selbst nicht stehen kann, dann kann ich es auch nicht vor meinem Gegenüber.

Dann besteht die Gefahr, mich zu verbiegen und in eine Erwartungshaltung abzudriften, die früher oder später unweigerlich zu Ent-Täuschungen führt.

Denn ich habe mich selbst getäuscht.

Weil ich von meinem Gegenüber erwartet habe zu lösen, was ich allein und eigenverantwortlich in mir selbst lösen darf.

Es braucht Mut, diese Beziehung mit sich selbst einzugehen!

Doch dieser Mut wird belohnt. Immer wieder!

Wenn ich hinschaue.

Was geht in mir vor? Was beschäftigt mich? Wie fühle ich mich damit? Wie fühlt sich mein Körper an? Was macht es mit mir?

Wenn ich alles so annehme, wie es gerade ist. Erlaube, dass alles da sein darf.

Wenn ich umarmen kann, was sich zeigt.

Und damit umarme ich mich letztlich selbst.

Das ist Beziehungsarbeit für mich.

Und mit „Arbeit“ ist kein lästiges oder schweres Tun gemeint.

Deshalb gefällt mir der Begriff „Arbeit“ auch nicht so sehr. Doch beschreibt es am ehesten, was ich eben tue.

Vertrauen in einer Beziehung also fängt bei mir an. Kann ich mir selbst vertrauen? Darf ich es lernen?

Ich darf mich jeden Tag darin üben!!

Und alles, was in mir geschieht und was ich in mir annehmen und damit lösen kann, das verändert auch mein Zusammensein innerhalb einer zwischenmenschlichen Beziehung.

Es verändert mein Gegenüber. So wie es mich verändert, wenn mein Gegenüber an sich „arbeitet“.

„Arbeit“ an oder innerhalb einer Beziehung bedeutet also vor allem das bewußte Hinschauen zu sich selbst und das selbstverantwortliche Annehmen.

Und aus dieser Essenz des Vertrauens, die dann in einem selbst erwächst, entsteht auch tiefes Vertrauen und Verstehen innerhalb einer zwischenmenschlichen Beziehung.

Und macht gemeinsames Wachsen möglich!

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Und wenn dies in zwischenmenschlichen Verbindungen so eindrucksvoll möglich ist, wie wirkt es sich dann auf die Verbindung zu Tieren aus? Speziell zu unseren Haustieren?

Wenn ich es schaffe, einen Raum des Vertrauens zu kreieren, einen Raum der Herzensliebe, wenn ich eine wahre Beziehung zu meinen Tieren eingehe, wird sich dann nicht auch diese Verbindung verändern?

Sind nicht auch unsere Tiere es wert, dass man sie frei entscheiden läßt? Dass man sie ihren Weg gehen läßt? Warum glauben wir zu wissen, was das Beste für sie ist?

Wenn sie es doch selbst vielleicht viel besser wissen?

Kann ich lernen, sie so anzunehmen, wie sie eben gerade sind? Ängstlich? Unruhig? Krank vielleicht?

Kann ich MICH annehmen, mit dem, was das Verhalten meiner Tiere mit mir macht?

Kann ich loslassen und mich hinsetzen, zur Ruhe kommen?

Ihnen einfach mal zuhören, anstatt zu überlegen, was ich tun kann, damit es ihnen besser geht? Ohne etwas zu tun, damit es letztlich vielleicht doch nur mir selbst besser geht?

Kann ich sie fragen, was sie brauchen und kann ich ihre Antworten empfangen?

Kann ich ihnen Vertrauen vermitteln, indem ich dem Fluß des Lebens selbst vertraue?

Indem ich alles loslasse, was der Kopf an Lösungen zu präsentieren vermag?

Ich spüre eine unendliche Kraft und tiefe Freude dahinter!

Und ich spüre, dass ich mich aus der Tiefe meines Herzens und mit all meinem Sein darauf einlassen möchte!

Jedes fühlende Wesen auf diesem Planeten ist es wert, eine respektvolle, auf gegenseitigem Vertrauen basierende Beziehung zu führen!

Die „Arbeit“ an mir selbst kann also nicht nur zu einer viel erfüllteren Beziehung zu meinen Mitmenschen führen, sondern genauso – und das erscheint mir gerade fast noch wichtiger! – auch zu einer wahren gleichberechtigten Beziehung zu unseren Tieren und allen Lebewesen im Allgemeinen.

🙏

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Inspiriert wurde ich zu diesem Beitrag durch das Erleben in meiner eigenen wachsenden Partnerschaft und durch die vielen Gespräche mit meiner lieben Schwester über unsere Tiere. Und natürlich nicht zuletzt durch meine Tiere selbst, die mich immer wieder vor Rätsel stellen. Ich danke euch sehr dafür!!! Und für die Chance zu wachsen! ❤️

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