ein heilsamer Umgang mit den Herausforderungen dieser Zeit
Momentaufnahme
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Es sah nach Regen aus….

So sitze ich drin am Kamin.

Es ist zwanzig nach sieben, und so richtig weiß ich nichts mit mir anzufangen.

Ich war so aufgeräumt heute, habe mich so glücklich gefühlt und ich weiß, dass ich nach außen hin gestrahlt habe.

Doch nun bin ich müde. Traurig auch ein kleines bißchen. Und allein. Ein wenig verloren.

Woher kommt das? Warum ist es da?

Alles scheint seltsam im Moment.

Mein Kopf versucht zu verstehen, einzuordnen. Er urteilt und vergleicht.

Und zugleich bin ich einfach. Bin ich Liebe.

Ich weiß, ich habe keine Wahl, als genau das in die Welt zu tragen.

Ich wußte es schon immer. Doch ich wußte nie wie.

Ich habe geglaubt, dass dies nur darin möglich sei, dass ich jemanden an meiner Seite liebe und für nichts anderes lebe.

Es ist schön, diesen Jemand an meiner Seite zu haben. Und doch lebe ich nicht für ihn. Sondern mit ihm, neben ihm. Und die Liebe, die ich fühle, gilt vor allem mir selbst.

Ganz vorsichtig noch. Ein bißchen abwartend. Bin ich das wirklich wert? Kann ich mich ansehen und einfach lieben? Egal, was ich gerade ausdrücke?

Ich kann es. Mehr und mehr.

Und ich möchte lieben! Ich möchte es gar nicht mehr anders.

Ich möchte mich nicht mehr schützen, um nicht verletzt zu werden.

Ich möchte lieben. Selbst wenn es bedeutet, dass es schmerzt, wenn ein geliebter Mensch von mir geht. Sei es nur zeitweise oder für immer.

Ich möchte mich nicht mehr verschließen. Denn das ist das Leben! Zu lieben, zu fühlen, zu erspüren und es in die Welt zu tragen.

Wahrheit zu sprechen.

Ich verstehe jetzt, dass das mein Weg ist. Dass ich deshalb hier bin.

Um den Menschen die Liebe zu bringen. Wenn sie sich selbst nicht lieben können. Sie zu sehen, wenn sie sich selbst nicht sehen können.

Und deshalb gehe ich weiter. Und liebe.

Nur manchmal brauche ich eine Pause.

Vom Zerren und Ziehen, vom Erklären und Zuhören, vom Da sein.

Dann darf ich mit mir ankommen, mich selbst halten und sehen. Mich in mir und mit mir einkuscheln. Und die Welt da draußen Welt sein lassen.

Die Augen schließen und die Wärme des Feuers im Kamin genießen.

Den Vögeln durchs offene Fenster lauschen, die ihr Frühlingslied singen.

Sein. Mit allem, was da ist. Mit allem, was ich gerade bin.

Ohne zu fragen, ohne zu werten.

Leichter Widerstand regt sich in mir.

Es ist ok. Es ist ungewohnt. Noch neu irgendwie.

Und doch vertraut.

Vertrauen und hingeben.

An den Moment.

An die Liebe.

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